Ja, es ist still geworden um mich...
27.07.2021 14:00
von Ulla Knoll

Ja, es ist still geworden um mich...

 

Hätten wir etwas anders machen sollen/können? Werden wir es wieder hinbekommen? Wie sieht die Zukunft aus?

Ich bin unendlich traurig, manchmal möchte ich nur noch wegrennen, ich werde müde aber auch wütend.

Ich weiß von meinen Kundinnen und Kunden, dass es nicht nur mir so geht ... Manchmal ist eben alles zu viel. Und deshalb darf es auch mal still werden.

Zum Einen, weil es anstrengend ist, mit den momentanen Herausforderungen umzugehen, ohne dabei den Mut, die Energie, den Willen und die Kreativität zu verlieren. Zum Anderen, weil die Anforderungen derzeit sehr hoch sind und Ruhe und Gelassenheit das sind, was mich unterstützt in meiner Arbeit.

1,5 Jahre Pandemie hat Spuren hinterlassen.

Erst recht, weil es noch immer nicht vorbei ist. Die Naturkatastrophe im Westen unseres Landes schockt und öffnet gleichzeitig die Augen. Fragen über Fragen: Warum? Hätten wir etwas anders machen sollen/können? Werden wir es wieder hinbekommen? Wie sieht die Zukunft aus?

Wer jetzt immer noch nicht begriffen hat, dass sich etwas Grundlegendes ändern muss, der wird es wohl nie begreifen...
 
Da wird sich vor der Aufnahme schnell mit Schlamm beschmiert (sieht schon besser aus bei so einem Anlass; signalisiert: wir packen mit an!), da wird schnell ein Sandsack in die Hand genommen (gleich wird gedreht und wir wollen doch solidarisch erscheinen). Da macht Jemand einen Scherz und es wird gelacht (inmitten von Zerstörung, Verzweiflung, Angst und Not).
 
Das ist die Welt, wie wir sie erschaffen haben!
 
Und nicht nur das: Wir haben Flüsse in den Lauf gepresst, den wir, der Mensch, die Krone der Schöpfung, für ihn vorsehen. Wir holzen Wälder ab, wächst ja wieder nach. Wir bauen, betonieren, füllen Schotter und Steine in Gärten. Immer mehr Skipisten machen noch mehr Abholzung erforderlich. Später wird man sich, so wie heute, fragen: Wie konnte es denn zu diesem Erdrutsch kommen?
Des Deutschen liebstes Kind, sein Auto, liegt in den betroffenen Gebieten zu Hauf in den Straßen, hängt in den Bäumen, treibt mit den Fluten.
 
Vielleicht ist es das was passiert, wenn die Natur genug hat von der "Krone der Schöpfung".
 
Wo ist jetzt, in diesem Moment, das grandiose Leadership, das Team, die vielen, mit Milliarden und Aber-Milliarden bezahlten Berater? Wo sind sie? Ich vermisse sie in den Straßen von Ahrweiler, von Schuld von .... Wen ich dort sehe, die, die sofort angepackt haben, mit schwerem Gerät angefahren kamen und helfen sind Nachbarn, Freunde, Bauern, Unternehmer vor Ort oder von weit her. Die Spenden von Otto-Normalverbraucher versorgen die Betroffenen mit Wasser, Essen Kleidung.
 
Das Leadership meldet sich mit: Wir stellen Soforthilfe in Aussicht. Was für eine Aussage: Sofort - in Aussicht. Irgendwas passt da nicht so ganz.
 
Was macht das alles mit mir persönlich?
 
Ich bin unendlich traurig, manchmal möchte ich nur noch wegrennen, ich werde müde aber auch wütend.
Warum Wut? Weil die Menschen es immer noch nicht begriffen haben!!!! Es ist vorbei mit höher, schneller, weiter. Es kann nur mit auf Augenhöhe, in Ruhe und Frieden mit Gelassenheit, angefangen bei uns selbst, funktionieren. 
 
Ich melde mich für 3 Tage ab. Komme am Donnerstag aus Sachsen zurück. Jetzt erstmal Start nach Petersberg zu einer lieben Kundin. Kein Fernsehen, kein Internet. Wie habe ich gerade noch geschrieben: In Ruhe und Frieden mit Gelassenheit.
 
 
In diesem Sinne ...
 
Bis bald, Eure Ulla
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